Warzä Stä

Warzä Stä (er steht heute im Museumshof)

Warzä Stä Sagenumwobener Schalenstein aus einem im alten Katasterplan ausgewiesenen viereckigem Grundstück in der Flur "am rassigen Weg", einem alten Weg zwischen Diebach und Unterechenbach als Fortsetzung des bereits 777 urkundlich erwähnten "Mattenweges" (heute Judenpfad). Vom Warzenstein wurden noch 1970 Warzenheilungen bekannt.

Alter: vermutlich vorgeschichtlich

Der Tränenstein - Untereschenbach

Am sog. „rasigen Weg" der Gemeinde Untereschenbach liegt ein schöner, glattgeschliffener Feldstein, genannt „der Tränenstein". Ihn kannte früher jedes Kind und betrachtete ihn mit scheuer Ehrfurcht. Er hatte eine ovale, tiefe Aushöhlung in der Mitte und darin bleibt immer Wasser stehen, selbst wenn in der ganzen Umgebung einmal die Fluren völlig ausgetrocknet sind, wenigstens bleibt ganz unten soviel Naß, daß ein Vogel davon trinken könnte. Das Wasser in dem Tranenstein aber besitzt nach dem Glauben der Dorfleute eine besondere Heilkraft. Hat jemand Warzen oder Geschwüre an den Fingern, so muß sie nur ganz „unbeschrien" in diesem Wunderwasser baden; in kurzer Zeit sind sie wieder heil. Noch größere Wunder aber wirkt der Stein bei Schulkindern. Wenn eines nicht recht mitkommt, sich plagt und doch nichts begreift, so sagen die Leute zu ihm: „Du mußt einmal in den Tränenstein schauen!" Die Redensart kommt von einer Sage: Eine arme, aber rechtschaffene Witwe hatte ein Büblein, das war ihre ganze Hoffnung; doch war es sehr dumm und einfältig. In ihrem Herzensleid ging die arme Frau aufs Feld und ließ sich, den Arm auf jenen Stein gestützt, am Wegrand nieder und flehte in heißem Gebet um Erleuchtung für ihren Sohn. Dabei ließ sie ihren Tränen freien Lauf; die bittren Zähren höhlten den Stein und blieben in einer Pfütze, sich immer tiefer fressend, darin stehen. Andern Tages sah das Büblein den Stein, guckte in die salzige Tränenflut, tauchte wie von ungefähr den Finger darein und strich damit über die Stirne. Da vollzog sich das Wunder! Emsig fing der Knabe an, seiner Mutter zu helfen, gab vernünftige Antworten und wurde auch geschickt in der Schule. Das Gebet der Mutter war erhört worden und der Stein soll noch heute seine Wunderkraft besitzen.
Nach Kleinschroth. (aus "Hammelburger Heimatblätter 1953/4")

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